DAoC war zu seiner Zeit ein sensationelles Spiel. Heute würde es jedoch mangels guter Spielerzahlen nicht mehr rentabel genug sein. Nicht wegen der Qualität, sondern wegen des Spieldesigns.
Die Idee hinter DAoC ließ den Spieler Unmengen an Zeit investieren und Grinden, grinden, grinden.
Damit lockt man heute keinen Spieler mehr hinter dem Ofen hervor.
Das Problem bei DAoC wäre also die relativ überschaubare Zielgruppe. Casualspieler wären schnell überfordert.
Bei SWTOR stellt sich das Problem genau umgelehrt dar. Es ist extrem "casualisiert". Man erreicht Stufe 50 und holt sich fix die ersten PvP Epics, mit denen man auch im PvE relativ locker die ersten Hardmodes schafft. Dieser Kreislauf ist in meinen Augen tödlich für jegliche Langzeitmotivation, denn man verkürzt die Ausrüstungsphase um viele Wochen/Monate. Selbst in WoW, das ja als extrem casualfreundlich gilt, ist es zeitintensiver seinen, grade Maximalstufe gewordenen, Char Raidfähig zu machen.
Ein Mix auf Casualinhalten und zeitintensiven Inhalten hätte SWTOR gut getan, aber leider hat man als "Hardcoreplayer" relativ wenige Aufgaben.
Das liegt u.a. an Elementen, die sämtlichen neuen MMOs einfach fehlen (das betrifft z.B. auch Rift, WoW-Cataclysm und wie sie alle heissen):
- Fluffcontent: Fehlanzeige!
- Kein Housing
- Kein Farming
- Kein Rüstungsdesign
- Keine tollen Möglichkeiten der Gestaltung durch den Spieler
(Warum zum Teufel hat man nicht wenigstens Teile aus SWG übernommen?)
Es ist einfach kein Timesink vorhanden, wo Spieler einfach, aber spaßig ihre Ingame-Zeit "vertrödeln" können.
Daran krankt jedes neuzeitliche MMO.
Man möchte die Spiele Einsteigerfreundlich gestalten und die Frustgrenze niedrig halten oder gar nicht spürbar werden lassen.
Das kann ich nachvollziehen...
....wenn man aber "richtige" MMORPG'ler fragt:
Möchte da nicht jeder wenigstens ein bisschen positiv-spaßige Quälerei?